Situation bei der Stromversorgung:
Den Link zu einer höchst interessanten Seite zum Thema "Situation bei der Stromversorgung, finden Sie unten.
. Die gesamte Homepage "Saurugg" ist äusserst lesenswert.
Es gibt da sehr viele wertvolle Informationen über die heutige, leider sehr fragile, Lage bei der Stromversorgung des Europäischen Verbundnetzes.
Deshalb gibt es dort auch wertvolle Empfehlungen für die persönliche Vorsorge.
Ergänzend zur Situation bei der Stromversorgung noch folgende Anmerkungen, die nicht in direktem Zusammenhang mit der Energiewende stehen:
"Die Transition in ein nahezu fossile-Energieträger-freies Zeitalter hätte bereits vor mehreren Jahrzehnten eingeläutet und eingeleitet werden müssen!
Jetzt wird der Übergang nicht mehr "geordnet" vollzogen werden können!
Da kann die Solarkonstante noch 1000 mal Energie für uns alle darstellen, den energetischen Aufwand, diese für uns alle auch nutzbar zu machen, werden wir uns nicht mehr leisten können!
Dazu kommt das Riesenproblem der fehlenden Regelenergie und der in diesem Umfang nicht realisierbaren Speicherung. Ein unvorhersehbares Ereignis kann deshalb bereits in den nächsten Jahren zu einem flächendeckenden Blackout führen.
Zu diesem Punkt hat Dr. Franz Hein am 28.11.2021 folgende Ergänzung geschrieben:
Das Riesenproblem teilt sich auf mehrere Probleme auf. Das beginnt mit der immer mehr fehlenden Momentanreserve, die eigentlich ein inhärent (in den Synchrongeneratoren) vorhandener
Energiespeicher ist, realisiert durch die mechanische Energie in den sich drehenden Schwungmassen. Aufgrund des Satzes vom Erhalt der Energie in einem abgeschlossenen System, reagiert der
Energiespeicher "Momentanreserve" instantan (also zeitlos und wirklich sofort). Bei einem Ausfall im elektrischen Teil des Systems speist die Momentanreserve sofort die fehlende Leistung ein.
Dazu fließt Energie aus den drehenden Schwungmassen in den elektrischen Systemteil. Die abfließende Energie kommt aus der sich drehenden Schwungmasse, deren Drehgeschwindigkeit deshalb absinkt.
Das wiederum führt zu einem Absinken der Frequenz des erzeugten Wechselstromes. Und erst das ist die Regelgröße für alle damit regelnden Systemteile.
Um den Abfall der Frequenz zu stoppen, muss so viel Regelleistung aktiviert werden, dass dies dem Leistungsbeitrag aus der
Momentanreserve entspricht. Alles das ist Aufgabe der Primärregelung. Danach muss nun aber die abgesunkene Frequenz wieder auf den Sollwert gebracht werden. Dazu muss weiter zusätzliche Leistung
eingespeist werden, welche die Schwungmassen wieder auf die Solldrehzahl bringt. Das ist die Sekundärregelung.
Während diesen Vorgängen war die Frequenz über eine gewisse Zeit niedriger als die Sollfrequenz. Deshalb folgt noch eine weitere
Leistungseinspeisung. Dazu wird die Sollfrequenz über einen festzulegenden Zeitraum hochgesetzt, damit die Frequenzzeit wieder mit der Normalzeit in Einklang gebracht wird. Das ist die
Tertiärregelung.
Das Integral über die einzelnen Regelleistungen (Primär-, Sekundär- und Tertiärregelung) für einen solchen Vorgang ist
die Regelenergie.
Bisher speichern wir fossile Rohenergie in den Kraftwerksstandorten (Kohlehaufen, Öltanks und Gasspeicher. Die Energiewende kann nur gelingen, wenn wir diese Art der Speicherung vollständig mit anderen Technologien und damit auch mit anderen, speicherbaren
Medien ersetzen. Wir müssen also eine Momentanreserve als instantan wirkenden Energiepuffer haben, dann einen bewusst
einsetzbaren Energiepuffer für den kurzzeitigen Ausgleich zwischen Zufluss und Bedarf. Für längere Zeiträume muss die Energie gewälzt werden (Verlagerung über die Zeitachse) und für den
saisonalen Ausgleich (auch bei Dunkelflauten) muss noch eine langfristige Energiebevorratung verfügbar sein. Wenn wir den Ausgleich zwischen Energiezufluss und Energiebedarf nicht bewerkstelligen
können, dann können wir das Gesamtsystem "Energieversorgung" nicht betreiben. Bisher plündern wir den Vorrat an fossilen Rohenergien. Jeder Vorrat ist aber irgendwann zu Ende. Spätesten dann muss
die Energiewende gelungen sein. Übrigens muss auch ein Überfluss an zufließender Energie beherrscht werden können.
Selbst eine gelungene Energiewende ist nur ein Zwischenschritt, denn endgültig muss ein Energieversorgungssystem sich wie ein Katalysator
verhalten, der die Sonnenenergie in eine für uns verwendbare Nutzenergie wandelt. Das bedeutet, alle darin erforderlichen Anlagen müssen in einem Kreislaufsystem immer wieder verfügbar gemacht
werden können. Alles andere ist zu kurz gedacht. Schließlich ist die Erde endlich. Und nach allem was wir gegenwärtig wissen, wird uns die Sonne noch 5 Mrd. Jahre Energie liefern.
Ende der Ergänzung von Dr. Franz Hein.
An folgendes Szenario wage ich kaum zu denken, obwohl es nicht unrealistisch ist:
Für einen Zusammenbruch der Stromversorgung reicht die Zerstörung einiger neuralgischer Punkte, um das System in Europa und in Nordamerika zum Kollaps zu bringen. Der militärische Aufwand wäre nicht einmal groß, das könnte sogar durch lokale Sabotage Teams (dafür wurden früher die Fernspäher, heute die KSK ausgebildet) erledigt werden. Ob derselbe Effekt durch Cyber Attacken erreicht werden könnte, wage ich nicht abzuschätzen.
Die Folge eines Zusammenbruchs wäre Chaos, Verteilungskämpfe, Hunger, Tod.
Es ist bekannt, einfach zu verstehen und unwidersprochen. Ein Ballon auf 30 km Höhe mit einer Atombombe und der passenden Windrichtung und Fernzündung - Ende des Stroms in einer großen Region, etwa Deutschland oder vergleichbar. Keine Opfer am Boden. Es wird sogar befürchtet, dass Terrororganisationen das könnten.
Wer dazu mehr lesen will, bei gleichzeitiger guter Unterhaltung, beschaffe sich die beiden Romane:
Des weiteren empfehle ich:
.. ich könnte die Liste mit entsprechenden Büchern und Literatur zum Thema noch sehr, sehr weit fortsetzen...
Wir sind bereits mitten im zu Ende gehenden Ölzeitalters (ERoEI geht von eistmal über 100 -dh mit dem Energieaufwand von 1 Einheit, wurden vor 100 Jahre noch über 100 Einheiten an nutzbarer Energie, als Treibstoff des westlichen Kapitalismus, gewonnen. Für neu erschlossene Ölquellen (wenn überhaupt noch vorhanden, liegt der ERoEI vielleicht bei 5 und wird in den nächsten Jahren rasch in Richtung 1 sinken. Von der Energie und Umweltbilanz von Fracking will ich gar nicht reden. Dies läuft auf einer ganz anderen Ebene.
Dabei sind die niedrigen Ölpreis absolut kein Widerspruch. Eine weiter gehende Erläuterung würde jedoch den hier gegebenen Rahmen weit überschreiten.
Erdöl ist Rohstoff bzw Ausgangsprodukt für alle weiteren Sekundär- oder Tertiärprodukte: ein Blick in die eigene Umgebung reicht, wenn man sich mal Alles "aus Öl" wegdenkt aus unserem modernen Leben.
Alle in der Falle!e Familie im Video hat mit Helfern alles aus ihrem Haus, was auf Erdöl basiert, aus dem Haus geholt und in die Garageneinfahrt gelegt.
https://www.youtube.com/watch?v=B3MeBTM38nM
Dr. Franz Hein
Ein ehemaliger lieber Kollege
engagiert, erfahren und ehrlich
ein Teil des Netzwerks von Saurugg
Description: Herbert Saurugg - Der Experte für Blackout- und Krisenvorsorge; Vernetzung & Komplexität, Resilienz, Vorsorge, Notstrom, Krisen, BCM
Last updated: Nov 24, 2020
Auf dieser Seite werden verschiedene Ereignisse und Indikatoren rund um das Thema Versorgungssicherheit im europäischen Verbundsystem gesammelt. Sie werden als mögliche Hinweise auf eine negative Entwicklung im Sinne von „schwachen Signalen („Das Unerwartete managen„) verstanden.
„Menschen glauben lieber die Unwahrheit, wenn sich darin ihre Sehnsucht spiegelt, als sich der schnöden Realität auszuliefern“